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2018: Ein Jahr, dem niemand nachtrauern wird

04 Februar 2019

 

Das Jahr 2018 war ein schwieriges Jahr für die internationalen Märkte. Makroökonomische Faktoren wie die sinkende US-Dollarliquidität, steigende US-Dollarkurse, Handelskonflikte und eine globale Konjunkturabkühlung, insbesondere in China, der größten Volkswirtschaft in den Schwellenländern, prägten das Bild. Auf den verheißungsvollen Jahresauftakt folgte ein deutlicher Anstieg der Volatilität, befeuert durch Inflationsängste, die wiederum Munition für Zinserhöhungen lieferten. Auch die Neuverhandlung internationaler Handelsabkommen (NAFTA, Eurozone und China) trug zur Unsicherheit bei. Marktteilnehmer konnten den Beginn von etwas beobachten, das sich als Thukydideischer1 Konflikt zwischen den USA und China in Bezug auf Handelsfragen beschreiben lässt und Sorgen im Hinblick auf eine Konjunkturabkühlung in China weiter schürte.

Wir halten an unserer Einschätzung fest, dass die Attraktivität der Schwellenländer weiterhin in ihrem langfristigen Wachstum liegt. Trotz der (bereits vielfach erlebten) Unbeständigkeit der Märkte in diesem Jahr und Quartal haben wir weiterhin Vertrauen in unsere Unternehmen. Unsere Anlagestrategie ist langfristig ausgelegt, und wir glauben fest daran, dass sich die Märkte auf lange Sicht immer wieder erholen. Von unserer Seite aus können wir berichten, dass einige der weltweit besten Anlagen in strukturelles Wachstum gegebenenfalls mit einem Abschlag verkauft werden.

In Bezug auf das vierte Quartal lässt sich sagen, dass uns die Entwicklung der Schwellenländer als Anlageklasse trotz eines weiteren negativen Quartals optimistisch gestimmt hat. Der MSCI Emerging Markets Index behauptete sich im Vergleich zu den internationalen Aktienmärkten relativ gut und schnitt fast 6% besser ab als der S&P 500. Small Cap-Titel an den Emerging Markets entwickelten sich besser als Large Caps, während Wachstumstitel erneut nicht mit Value-Titeln mithalten konnten. Die Sektoren Versorgung und Immobilien zeigten im Quartalsverlauf die beste Wertentwicklung. Am ausgeprägtesten waren die Verluste in den Sektoren Gesundheitswesen und Zyklische Konsumgüter. Landesbezogen lagen Brasilien und Indonesien vorne, während Pakistan und Kolumbien die Schlusslichter bildeten.

Für einen positiven Jahresausklang sorgte die US-Notenbank Federal Reserve, die signalisierte, sich 2019 im Hinblick auf Zinsschritte in Geduld zu üben. Die Streitigkeiten mit China dauern an. Im vierten Quartal und Anfang 2019 waren indes einige Fortschritte in den Gesprächen über Handelsbeziehungen auszumachen, womit die Schwellenländer etwas entlastet werden. Nachdem China die ersten sechs Monate des Jahres einen restriktiven Kurs in Sachen Geldpolitik gefahren war, vollzog das Land in der zweiten Jahreshälfte und insbesondere im vierten Quartal einen Wechsel hin zu einer geldpolitischen Lockerung. Dies diente nicht zuletzt dazu, der Entwicklung im Handelskonflikt mit den USA gegenzusteuern. Langsam aber sicher führte Peking sukzessive Maßnahmen an drei Fronten ein: auf haushaltspolitischer, geldpolitischer und regulatorischer Ebene. Neben der Handelspolitik sah sich die chinesische Regierung zum Jahresende mit zwei weiteren Problemen konfrontiert: 1) die Absicherung des Immobilienmarktes (in China sind etwa 30% des Privatvermögens in Immobilien investiert) gegen Negativeffekte durch geänderte Regularien; und 2) die Verbesserung des monetären Transmissionsmechanismus. Bezüglich des letztgenannten Themas besteht das Problem nicht in der Liquidität, sondern in der Tatsache, dass Gelder nach wie vor an staatseigene Unternehmen vergeben werden statt an kleine und mittlere und/oder private Unternehmen, wo die Mittel dringender benötigt werden, damit die Geldpolitik tatsächlich wirksam greifen kann.

Neben dem anhaltenden Kampf, das Land aus der tiefen Rezession zu führen, sah sich Brasilien im vierten Quartal im Zusammenhang mit den Präsidentschaftswahlen mit zunehmenden innenpolitischen Turbulenzen konfrontiert. Nachdem die Wahlen durchgestanden sind, macht sich in der Politik nun vorsichtiger Optimismus breit. Die Tatsache, dass der neue brasilianische Präsident Jair Bolsonaro (Ende Oktober gewählt und vereidigt am 1. Januar 2019) nicht nur ein herausragendes Kabinett zusammengestellt hat, sondern auch für eine vornehmlich unternehmensfreundliche Agenda steht, findet allgemeine Anerkennung. Unmittelbar nach den Wahlen war die Hoffnung auf eine rasche Umsetzung von Reformplänen hoch, erlitt jedoch einen Dämpfer, als man erkannte, dass es sich keineswegs um eine abgemachte Sache handelt und noch mit dem Kongress verhandelt werden muss. Indien befindet sich derzeit im Wahlkampf. Neben dem maroden öffentlichen Bankensystem, das dringend eine Rekapitalisierung benötigt, um den Investitionszyklus wieder in Gang zu setzen, hat sich Populismus als weiterer Risikofaktor herauskristallisiert.

Ausblick

Der Blick in die Zukunft offenbart viele Gründe für eine optimistische Haltung bezüglich 2019. Vor allem spricht 2019 angesichts eines langsameren Tempos bei Zinserhöhungen sowie des Anstiegs des Doppeldefizits in den USA kaum etwas für einen starken US-Dollar. Optimistisch stimmen auch einige potenziell positive Entwicklungen in China: Die von der Regierung fortgeführten Konjunkturmaßnahmen werden ihre Wirkung in der Wirtschaft unserer Einschätzung nach in Bälde entfalten. Damit könnte dem Konjunkturrückgang, der sich im Wirtschaftswachstum des Landes allmählich negativ bemerkbar macht, Einhalt geboten werden. Des Weiteren klingen die Berichte über Fortschritte in den Handelsgesprächen zwischen den USA und China bislang vielversprechend. Allerdings lehrt uns die Erfahrung des vergangenen Jahres, bezüglich einer Einigung vor Ablauf der 90-Tage-Frist vorsichtig optimistisch zu bleiben. Ferner sind die Bewertungen von Emerging Markets-Anlagen derzeit unter dem langfristigen Durchschnitt der Anlageklasse und auf einem Mehr-Jahres-Tief im Vergleich zum S&P 500. Das Bild hat indes auch einige Makel. So drohen 2019 weitere Gewinnwarnungen von Unternehmen in Schwellenländern. Auch ein erneut aufflammender Handelsstreit zwischen China und den USA könnte sich negativ auswirken, zumindest im Hinblick auf die Stimmung.

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