Skip directly to Accessibility Notice

Gehören Computerspiele auf den Anleger-Wunschzettel?

13 Dezember 2018

 

Der Oktober war für die Computerspielebranche in mehrfacher Hinsicht ein bedeutender Monat. Zunächst einmal stiegen die Verkaufszahlen auf das höchste seit Mitte der 1990er Jahre in einem Oktober verzeichnete Niveau. Zudem wurde angekündigt, dass für eines der Flagship-Spiele der Branche ein Ableger ausschließlich für mobile Endgeräte herausgegeben wird, was von einer Anpassung der Publisher an die sich wandelnden Bedürfnisse der Konsumenten zeugt, die zunehmend auf Mobilgeräten spielen (und dort Umsatz generieren). Hinzu kam im Oktober die breit angelegte Kurskorrektur an den Märkten, der sich auch einige Publisher von Computerspielen und Chiphersteller nicht entziehen konnten. Da die Bewertungen der betroffenen Anbieter nach den Kursrückgängen nun vergleichsweise attraktiv ausfallen, können sich aus der Marktkorrektur günstige Kaufgelegenheiten ergeben.

Hohe Computerspielumsätze vor den Feiertagen

Der NPD Group zufolge wurden im Oktober USD 1,55 Mrd. für Computerspiele ausgegeben – der höchste Wert für einen Oktober seit Beginn der Marktbeobachtung durch NPD im Jahr 1995. Umsatztreiber waren die neu herausgegebenen Versionen von zwei Verkaufsschlagern. So erzielte Red Dead Redemption 2 von Rockstar in den ersten drei Tagen nach der Markteinführung einen Umsatz von USD 725 Mio. Das Western-Abenteuerspiel in Open-World-Format1wird weithin als aussichtsreichster Kandidat für diverse „Game of the Year“-Auszeichnungen gehandelt. Zuvor hatte Call of Duty: Black Ops 4 von Activision im Oktober bereits innerhalb von drei Tagen nach Verkaufsstart einen Umsatz von USD 500 Mio. generiert. Zu den wichtigsten Merkmalen von Black Ops 4 zählt der Blackout-Modus, der dem gleichen Muster folgt wie das „Battle Royale“-Prinzip2von Fortnite.

Laut Analysten ist damit zu rechnen, dass Black Ops 4 mit seinen hohen Popularitätswerten auch einen Teil der treuen Anhängerschaft von Fortnite überzeugen wird, was die These untermauert, dass ein kontinuierlicher Release neuer Spiele sowohl den Herausgebern als auch den Konsumenten eine Reihe von Vorteilen bringt. Wenn die neuen Spiele von hoher Qualität sind und die Spieler fesseln, sind diese gegebenenfalls geneigt, das neue Spiel zu kaufen und anstelle des alten zu spielen – vor allem, wenn das ältere Spiel bereits seit längerer Zeit den Markt beherrscht (wie es bei Fortnite der Fall ist). Für die Entwickler ist dies Anreiz und Chance, fortwährend hochwertige Spiele zu produzieren, die sich in barer Münze auszahlen können.

Anpassung an neue Vorlieben der Spieler

Das mobile Gaming, in Abgrenzung zum traditionellen Spielen auf dem PC oder der Spielkonsole, entwickelt sich zum Hoffnungsträger der Branche. 2018 wird voraussichtlich über die Hälfte des weltweiten Gesamtumsatzes der Computerspielebranche auf mobile Spiele entfallen3. Im Jahresvergleich ist der Umsatz mit mobilen Spielen um über 25% gewachsen. Vor diesem Hintergrund passen sich die Publisher dem Markt an und bringen ihre Blockbuster als Mobilversionen heraus – was von der Community nicht immer gutgeheißen wird.

Über die Hälfte des weltweiten Computerspiele-Umsatzes entfällt auf den Mobil-Bereich

Global Gaming Revenues by Segment

Quelle: Newzoo.

Zu den beliebtesten PC-Spielen der letzten 20 Jahre zählt die Diablo-Serie, die von Blizzard (einer Activision-Tochter) herausgegeben wird. Auf seiner jährlichen Computerspielemesse BlizzCon kündigte Blizzard an, dass die nächste Diablo-Version als Massen-Online-Gemeinschaftsspiel (Massively Multiplayer Game) nur für Mobilgeräte entwickelt werde. Das wenig begeisterte Feedback mancher Blizzard-Anhänger auf der Messe selbst und im Netz kann eines nicht verbergen: Die Entscheidung ist Ausdruck eines grundlegenden Wandels im Spielverhalten, das die Fans eines der beliebtesten PC-Spiele der Geschichte an den Tag legen. Und Blizzard ist nur ein weiteres Beispiel für einen Herausgeber, der den veränderten Bedürfnissen seiner Konsumenten Rechnung trägt – in diesem Fall durch die Entwicklung einer Mobilversion eines Klassikers unter den PC-Spielen.

Suche nach Anlagechancen in einem ungünstigen Marktumfeld

Im Zuge der allgemeinen Volatilität an den Märkten mussten einige Computerspieleanbieter sowie Chiphersteller für die Branche im vierten Quartal 2018 deutliche Verluste hinnehmen. Insbesondere einige US-Firmen waren stark betroffen. Sorgen hinsichtlich eines Handelskriegs zwischen den USA und China sowie die anhaltende Bärenstimmung am Kryptowährungsmarkt unterfüttern die Negativtendenzen und lasten auf den Kursen. Hinzu kommen bürokratische Hürden in China, die seit März die dortige Markteinführung neuer Spiele erfolgreich verhindern, sodass die Stimmung in Bezug auf Hersteller mit starker China-Ausrichtung nicht gerade überschäumt.

Im früheren Jahresverlauf galten diese Unternehmen – im Fahrwasser der allgemeineren Überbewertung der meisten Tech-Unternehmen – weithin als überteuert. Die Kursrückgänge ändern aber im Wesentlichen nichts an den langfristigen Aussichten für diese Titel. Unserer Meinung nach sorgen die niedrigeren Kurse im Vergleich zu dem noch vor wenigen Monaten herrschenden Niveau nun für relativ attraktive Bewertungen. Die Computerspielebranche prägt – getragen durch den zunehmenden E-Sport-Trend – die Entwicklung des globalen kulturellen Bewusstseins mit und erwirtschaftet unverändert hohe Umsätze.

Wichtige Hinweise

Ausschließlich zu Informations- und/oder Werbezwecken.

Diese Informationen stammen von VanEck (Europe) GmbH, die von der nach niederländischem Recht gegründeten und bei der niederländischen Finanzmarktaufsicht (AFM) registrierten Verwaltungsgesellschaft VanEck Asset Management B.V. zum Vertrieb der VanEck-Produkte in Europa bestellt wurde. Die VanEck (Europe) GmbH mit eingetragenem Sitz unter der Anschrift Kreuznacher Str. 30, 60486 Frankfurt, Deutschland, ist ein von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) beaufsichtigter Finanzdienstleister. Die Angaben sind nur dazu bestimmt, Anlegern allgemeine und vorläufige Informationen zu bieten, und sollten nicht als Anlage-, Rechts- oder Steuerberatung ausgelegt werden. Die VanEck (Europe) GmbH und ihre verbundenen und Tochterunternehmen (gemeinsam „VanEck“) übernehmen keine Haftung in Bezug auf Investitions-, Veräußerungs- oder Retentionsentscheidungen, die der Investor aufgrund dieser Informationen trifft. Die zum Ausdruck gebrachten Ansichten und Meinungen sind die des Autors bzw. der Autoren, aber nicht notwendigerweise die von VanEck. Die Meinungen sind zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell und können sich mit den Marktbedingungen ändern. Bestimmte enthaltene Aussagen können Hochrechnungen, Prognosen und andere zukunftsorientierte Aussagen darstellen, die keine tatsächlichen Ergebnisse widerspiegeln. Es wird angenommen, dass die von Dritten bereitgestellten Informationen zuverlässig sind. Diese Informationen wurden weder von unabhängigen Stellen auf ihre Korrektheit oder Vollständigkeit hin geprüft noch können sie garantiert werden. Alle genannten Indizes sind Kennzahlen für übliche Marktsektoren und Wertentwicklungen. Es ist nicht möglich, direkt in einen Index zu investieren.

Alle Angaben zur Wertentwicklung beziehen sich auf die Vergangenheit und sind keine Garantie für zukünftige Ergebnisse. Anlagen sind mit Risiken verbunden, die auch einen möglichen Verlust des eingesetzten Kapitals einschließen können. Sie müssen den Verkaufsprospekt und die KID lesen, bevor Sie eine Anlage tätigen.

Ohne ausdrückliche schriftliche Genehmigung von VanEck ist es nicht gestattet, Inhalte dieser Publikation in jedweder Form zu vervielfältigen oder in einer anderen Publikation auf sie zu verweisen.

© VanEck (Europe) GmbH