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Deckung der Renditenachfrage in einem Jahr mit steigenden Zinsen

11 Februar 2022

 

Zusammenfassung:

Der Markt rechnet mit mindestens vier Zinserhöhungen ab März, wodurch die Voraussetzungen für ein schwieriges Jahr für festverzinsliche Wertpapiere geschaffen werden. Könnten Schwellenländer-Anleihen eine Lösung zur Befriedigung der Renditenachfrage sein?

Der Vorsitzende der Federal Reserve Powell machte nach der jüngsten Sitzung des Offenmarktausschusses deutlich, dass die Zentralbank bereit sei, die Zinsen anzuheben und mit der Verkleinerung ihrer Bilanz zu beginnen, um die höchste Inflation dieser Generation zu bekämpfen. Der Markt rechnet nun mit mindestens vier Zinserhöhungen ab März. Diese restriktive Haltung schafft die Voraussetzungen für ein schwieriges Jahr für die meisten festverzinslichen Anlageklassen. Eine beliebte Position für Vermögensverwalter ist unabhängig von der Liquidität derzeit die Suche nach dem attraktivsten Kompromiss zwischen Rendite und Duration1. Leveraged Loans, Privatkredite und als „alternative Finanzierungen“ kategorisierte Vehikel befriedigen die Nachfrage nach Renditen, die nur geringfügig mit den Zinsen korrelieren. Die meisten dieser Alternativen gehen jedoch entweder mit einen Qualitäts- oder einem Liquiditätsverzicht oder beidem einher, was bei einer negativen Wende im Kreditzyklus zu sich verstärkenden Nachteilen führen könnte. Wir sind der Meinung, dass Schwellenländer-Anleihen mit einem attraktiven Rendite-Durations-Verhältnis in einigen Schwellenländer-Anlageklassen und ohne so große Qualitäts- oder Liquiditätseinbußen wie bei anderen hochrentierlichen Optionen nach wie vor ein Teil der Lösung sind. Schwellenländer-Anleihen können eine relativ gute Möglichkeit zum Aufbau widerstandsfähigerer Anleiheportfolios in diesem Umfeld bieten.

Bei ansonsten gleichen Bedingungen können sich Anlageklassen mit höheren Renditen besser behaupten, wenn die Zinsen steigen, da ein höheres Ertragsniveau dazu beitragen kann, Kursverluste bei steigenden Zinsen auszugleichen. Aus diesem Grund ziehen einige Anleger derzeit Anlageklassen wie hochverzinsliche Unternehmensanleihen Investment-Grade-Titeln vor. Im ICE BofA Diversified High Yield US Emerging Markets Corporate Plus Index vertretene hochverzinsliche Unternehmensanleihen aus Schwellenländern bieten derzeit einen deutlichen Renditevorteil gegenüber hochverzinslichen US-Anleihen, die im ICE BofA US High Yield Index vertreten sind, obwohl sie insgesamt eine höhere durchschnittliche Bonität aufweisen. Bei den Staatsanleihen lassen sich mit auf US-Dollar und Landeswährung lautenden Anleihen (die durch den J.P. Morgan EMBI Global Diversified Index bzw. den JP. Morgan GBI-EM Global Core Index abgebildet werden) relativ attraktive Renditen erzielen, jedoch sind US-Dollar-Staatsanleihen unmittelbar an die US-Zinsen gebunden und haben historisch gesehen eine hohe Duration, die derzeit bei 7,7 Jahren liegt (Stand: 25. Januar 2022). Onshore-Anleihen aus China, wie sie im ChinaBond China High Quality Bond Index vertreten sind, bieten zwar niedrigere Renditen als vor einem Jahr, jedoch immer noch einen erheblichen Vorteil gegenüber US-Treasuries und dem breiten US-Investment-Grade-Markt, wie er vom ICE BofA US Broad Market Index abgebildet wird, ohne direktes Engagement in den USA. Tatsächlich hat China in letzter Zeit die Zinsen gesenkt, was den Renditen von Onshore-Anleihen Rückenwind verliehen hat.

Rendite- und Durationsvorteil der Schwellenländer

Rendite- und Durationsvorteil der Schwellenländer

Quelle: ICE-Daten-Indizes, J.P. Morgan und ChinaBond, Stand: 25. Januar 2022. EM High Yield Corporate dargestellt durch den ICE BofA Diversified High Yield US Emerging Markets Corporate Plus Index; LC EM Sovereigns dargestellt durch den J.P. Morgan GBI-EM Global Core Index; Schwellenländer-Staatsanleihen in USD dargestellt durch den J.P. Morgan EMBI Global Diversified Index; US High Yield Corporates dargestellt durch den ICE BofA US High Yield Index; China Onshore Bonds dargestellt durch den ChinaBond China High Quality Bond Index; US IG Corporates dargestellt durch den ICE BofA US Corporate Index; US Agg dargestellt durch den ICE BofA US Broad Market Index.

Ungeachtet des jüngsten politischen Kurses Chinas haben die Schwellenländer im Allgemeinen die Zinssätze im Vergleich zu den USA und anderen Industrieländern sehr viel schneller erhöht, um der Inflation frühzeitig entgegenzuwirken. Das Ergebnis waren nicht nur höhere nominale, sondern auch höhere reale Renditen. Die Vorteile für Anleger in auf Lokalwährung lautende Schwellenländer-Anleihen sind höhere Erträge, die nicht durch einen Kaufkraftverlust (durch eine potenziell schwächere Währung) aufgezehrt werden, und das Potenzial für gegebenenfalls erforderliche Zinssenkungen zur Ankurbelung des Wachstums. Für die Währungen der Schwellenländer sprechen zunächst die Bewertungen, die im historischen Vergleich seit mehreren Jahren stark gesunken sind. Da Rohöl kürzlich den höchsten Stand seit 2014 erreicht hat und viele andere Rohstoffe von Wachstum und Inflation profitieren, dürften viele Schwellenländer, insbesondere in Lateinamerika, Afrika und Teilen Osteuropas, einen anhaltenden wirtschaftlichen Aufschwung erleben. Netto-Rohstoffexporteure machen einen viel größeren Anteil an den meisten Anleiheindizes aus, in denen auf Lokalwährungen lautende Schwellenländer-Anleihen vertreten sind, als an den EM-Aktienindizes, die sich in der Regel viel stärker auf die exportorientierten asiatischen Volkswirtschaften konzentrieren.

Zur Veranschaulichung führen wir im Folgenden zwei ausgedehnte Perioden steigender Zinsen mit einer Reflation seit dem Jahr 2000 an. Auf Lokalwährungen lautende Schwellenländer-Anleihen schnitten in beiden Zeiträumen im Vergleich zu zinssensiblen US-Anleihen mit Investment-Grade-Rating gut ab. Wenngleich sich auf Lokalwährungen lautende Schwellenländer-Anleihen im Zeitraum 2015 – 2019 etwas schlechter entwickelten als hochverzinsliche US-Unternehmensanleihen, handelt es sich bei dieser Anlageklasse überwiegend um Investment-Grade-Anleihen, die daher aus Sicht der Kreditwürdigkeit ein relativ sicheres Engagement ermöglichen. Hochverzinsliche Schwellenländer-Unternehmensanleihen übertrafen in diesem Zeitraum ihre hochverzinslichen Pendants aus den USA (da es vor dem 31.12.2004 keine Indexhistorie gibt, sind die hochverzinslichen Schwellenländer-Anleihen in der Grafik 2004 – 2007 nicht berücksichtigt).

EM-Schuldtitel im Vergleich zu US-Anleihen und Fed Funds 2004 – 2007

6/30/2004 - 6/30/2007

Zielgröße EM-Schuldtitel und Fed Funds

EM-Schuldtitel im Vergleich zu US-Anleihen und Fed Funds 2015 – 2019

9/30/2015 - 6/30/2019

Zielgröße 2015 – 2019 für EM-Schuldtitel und Fed Funds

Quelle: J.P. Morgan, ICE Data Indices und Board of Governors des Federal Reserve Systems, Stand: 25. Januar 2022. EM High Yield Corporate dargestellt durch den ICE BofA Diversified High Yield US Emerging Markets Corporate Plus Index; LC EM Sovereigns dargestellt durch den J.P. Morgan GBI-EM Global Core Index; US HY dargestellt durch den ICE BofA US High Yield Index; US Agg dargestellt durch den ICE BofA US Broad Market Index.

1 Die Duration ist ein Maß für die Sensitivität des Preises – des Kapitalwerts – einer festverzinslichen Anlage gegenüber einer Zinsänderung. Die Laufzeit wird in Jahren angegeben.

Indexbeschreibung:

Der ChinaBond China High Quality Bond Index verfolgt die Wertentwicklung festverzinslicher, auf den Renminbi („RMB”) lautender Anleihen, die in der Volksrepublik China von chinesischen Kreditinstituten, staatlichen und quasi-staatlichen Emittenten (z. B. von politikorientierten Staatsbanken) begeben werden.

Der ICE BofA Diversified High Yield US Emerging Markets Corporate Plus Index bildet die Wertentwicklung von auf den US-Dollar lautenden, nicht-staatlichen Schwellenländer-Anleihen unterhalb der Investment Grade-Kategorie ab, die an den wichtigsten inländischen und europäischen Anleihenmärkten öffentlich begeben werden.

Der ICE BofA US Broad Market Index bildet die Wertentwicklung von auf den US-Dollar lautenden Schuldtiteln im Investment Grade-Bereich ab, die auf dem US-amerikanischen Inlandsmarkt öffentlich begeben werden, darunter US-Staatsanleihen, staatsnahe Wertpapiere, Unternehmensanleihen, verbriefte und besicherte Wertpapiere.

Der BofA US Corporate Index bildet die Wertentwicklung von auf US-Dollar lautenden Investment Grade-Unternehmensanleihen ab, die am US-Inlandsmarkt öffentlich begeben werden.

Der ICE BofA US High Yield Index bildet die Wertentwicklung von auf den US-Dollar lautenden Unternehmensanleihen unterhalb des Investment Grade-Bereichs ab, die auf dem US-Inlandsmarkt öffentlich begeben werden.

Der J.P. Morgan GBI-EM Global Core Index bildet Anleihen ab, die von den Regierungen in Schwellenländern begeben werden und in der jeweiligen Lokalwährung des Emittenten denominiert sind. Das Gewichtungsschema sorgt für eine zusätzliche Diversifizierung durch eine gleichmäßigere Verteilung der Gewichtungen auf die im Index vertretenen Länder. Für die Länder gilt eine Obergrenze von 10% und eine Untergrenze von 1% bis 3%.

Der J.P. Der Morgan GBI-EM Global Diversified Index bildet Schwellenländer-Anleihen ab, die von Lokalregierungen begeben werden und für die meisten ausländischen Anleger zugänglich sind. Das Gewichtungsschema sorgt für eine zusätzliche Diversifizierung durch eine gleichmäßigere Verteilung der Gewichtungen auf die im Index vertretenen Länder. Für die Länder gilt eine Obergrenze von 10%.

Der J.P. Der Morgan EMBI Global Diversified Index bildet auf USD lautende Staatsanleihen von Schwellenländern ab. Das Gewichtungsschema sorgt für eine zusätzliche Diversifizierung durch eine gleichmäßigere Verteilung der Gewichtungen auf die im Index vertretenen Länder.

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