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EM-Anleihen: Sieger im Rennen um die nächste Zinssenkung?

29 Juli 2019

 

Trotz einiger spezifischer Einzelfälle und der Tatsache, dass die Zentralbanken der Schwellenländer bis vor Kurzem die Geldzügel eher gestrafft hielten, stellen die niedrigeren Zinsen in den Industrieländern im bisherigen Jahresverlauf den wichtigsten Renditetreiber für Emerging Markets-Anleihen dar. Der weltweite Kurswechsel in der Geldpolitik könnte EMFX den Weg für eine mögliche Aufwertung gegenüber dem US-Dollar ebnen und dazu führen, dass die Zentralbanken der Schwellenländer – teilweise als Reaktion auf diesen Kurswechsel – eine expansivere Haltung in Bezug auf ihre eigene Zinspolitik einnehmen.

Die zentrale Frage hierbei lautet, ob das derzeitige Zinsniveau die Entwicklung von Fundamentaldaten wie den Wachstums- und Inflationsprognosen angemessen widerspiegelt oder ob das Niveau sich nach den erwarteten Maßnahmen der Zentralbanken in den USA und Europa richtet (die die wirtschaftlichen Fundamentaldaten nicht unbedingt widerspiegeln). Falls das aktuelle Zinsniveau tatsächlich ein Spiegelbild der Fundamentaldaten ist, könnte unserer Einschätzung nach Vorsicht geboten sein. Die negativen Auswirkungen einer Wachstumsverlangsamung oder einer drohenden Rezession auf EMFX würden wahrscheinlich den zusätzlichen Positiveffekt niedrigerer Zinsen auf Emerging Markets-Anleihen in Lokalwährung überwiegen. Auch Spread-Sektoren wie Unternehmensanleihen könnten mit weiterem Verlauf des Kreditzyklus, zunehmenden Spreads und steigender Zahl an Ausfällen schlechter abschneiden. Unserer Ansicht nach wäre ein sogenanntes "Goldlöckchen“-Szenario"mit von niedrigen Zinsen gestütztem anhaltend langsamem Wachstum dagegen ein günstigeres Umfeld, in dem Anleger von einer taktischen Strategie in Bezug auf diese Anlageklassen profitieren könnten.

Unseres Erachtens beruhen die vom Markt erwarteten Zinssenkungen auf der Einschätzung, dass die Zentralbanken zum Schutz von Wachstum und Vermögenspreisen einen extrem zurückhaltenden Ansatz verfolgen, und zeugen nicht von einem baldigen Ende des Konjunktur- oder Kreditzyklus. Sollten wir hiermit richtig liegen, gäbe dies Anlass zu Optimismus für die meisten Anlageklassen, was für die Übernahme eines größeren Risikos in Anleiheportfolios sprechen würde. In diesem Szenario würden sich Emerging Markets-Anleihen in Lokalwährung unserer Meinung nach besonders gut entwickeln. Der sich daraus für viele Zentralbanken in Schwellenländern ergebende Spielraum für Zinssenkungen könnte zu einer potenziellen Steigerung der auf der lokalen Zinsentwicklung basierenden Renditen führen, auf die im bisherigen Jahresverlauf bereits der Großteil der Gesamtrendite entfällt. Zudem könnte ein schwächerer US-Dollar den vergleichsweise stagnierenden EMFX-Renditen etwas Auftrieb verleihen. Doch selbst ein von weitgehend unveränderten Währungserträgen geprägtes Umfeld würde sich angesichts des attraktiven Carry, den diese Anlageklasse mit einer Rendite von 6,7% zum 30. Juni 2019 derzeit bietet, für Anleger in auf Lokalwährung lautende Emerging Markets-Anleihen wohl als vorteilhaft erweisen.

Renditen von auf Lokalwährung lautenden EM-Anleihen erhalten im bisherigen Jahresverlauf durch lokale Zinsen Auftrieb, während EMFX eine schleppende Entwicklung zeigen

YTD EM Local Bond Returns Driven by Local Rates, While EMFX Has Lagged

Quelle: JP Morgan. Stand: 12. Juli 2019.

EM-Unternehmensanleihen stellen für Anleger, die nicht bereit sind, Währungsrisiken in Kauf zu nehmen, möglicherweise eine attraktive Alternative dar, da die Renditen von den US-Zinsen abhängen und die Spreads möglicherweise durch Zentralbankmaßnahmen gestützt werden. Wir bevorzugen das High Yield-Segment dieses Marktes nach wie vor aufgrund seines attraktiven Risiko/Rendite-Profils vor dem Hintergrund solider und sich verbessernder Fundamentaldaten im Unternehmensanleihebereich.

Weitere Informationen darüber, wie ein festverzinsliches Portfolio im aktuellen Umfeld positioniert werden könnte, finden Sie im aktuellen Investment-Ausblick von CEO Jan van Eck: Reicht das Risikoniveau Ihres Anleiheportfolios aus?

1Als Goldlöckchen-Szenario wird in der Welt der Wirtschaft ein Umfeld bezeichnet, in dem die Wirtschaft weder so schnell wächst, dass die Inflation angeheizt wird, noch das Wachstum so langsam ist, dass eine Rezession zu befürchten steht.

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